Ferienhausurlaub an der Ostsee: Das ganze Jahr über ein Highlight
Schon seit spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts genießt die deutsche Ostseeküste einen berechtigten Ruf als landschaftlich sehr schöne und vielseitige
Ferienregion mit Freizeitangeboten und Ferienunterkünften für jeden Geschmack und Geldbeutel. Die zahlreichen Strände dort zeichnen sich vor allem
dadurch aus, dass sie im tendenziellen Gegensatz zur Nordsee weitaus weniger steil abfallen, durch viele kleine Buchten häufig auch relativ vor Wind
und Wellen geschützt sind, die ebenfalls meist nicht so kräftig ausfallen wie etwa an der Nordfriesischen Küste. Damit eignet sich die deutsche
Ostseeküste im Sommer vor allem für einen Familienurlaub mit Kindern, die noch nicht oder noch nicht so gut schwimmen können. Ihre Länge von insgesamt
2247 Km verteilt sich auf die beiden Bundesländer Schleswig-Holstein mit 535 Km und Mecklenburg-Vorpommern mit 1712 Km.
Erst adelige Sommerfrische, dann "Badewanne Berlins", heute Ferienregion für alle
Waren die damaligen Anfänge des Fremdenverkehrs an der Ostsee noch von Exklusivität in Form zunächst ausschließlich adeliger Gäste geprägt, in deren
Schlepptau dann etwa ab 1900 auch das Besitzbürgertum aus Prestigegründen folgte - heute noch gut anhand der typischen und eindrucksvollen
"Bäderarchitektur" in den "Kaiserbädern" Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin auf Usedom sichtbar - entwickelte sich die Küste durch ihre Nähe zu den
Ballungszentren wie Berlin und Hamburg sowie die neuen Eisenbahnverbindungen in der Folgezeit schnell auch zu einem beliebten Naherholungsgebiet der
Arbeiter und Angestellten, was der Ostsee ihren oben genannten Spitznamen einbrachte. Nach dem ersten Weltkrieg blieben Rügen und Usedom vorerst weiter
sehr gut besuchte Destinationen, während des Zweiten Weltkriegs kam der Tourismus dort jedoch fast zum Erliegen, um dann nach Kriegsende hauptsächlich
staatlich organisiert und zumeist kollektiv verbracht langsam wieder zu erstarken. Seit Beginn der 1990er Jahre schließlich erwacht die
Mecklenburgische Ostseeküste wieder zu neuem Leben, viele Gebäude und Bauwerke wurden aufwändig saniert und renoviert und die Region wurde bundesweit
wieder sehr populär, ohne jedoch so elitär zu werden wie zur Jahrhundertwende.
Im Frühling und Sommer sehr gut besucht, im Herbst und Winter oft sehr günstig
Heute ist die Ostsee vor allem im Sommer das beliebteste inländische Ferienziel deutscher Urlauber, in der Hauptsaison zwischen Juni und August kann es
bei den Ferienwohnungen an der Ostsee schon mal enger mit der Auswahl werden, in den
kühleren Jahreszeiten jedoch kann man mit etwas Planung und Geschick bei den gleichen Unterkünfte durchaus das ein oder Schnäppchen machen, sogar in so
bekannten und mondänen Seebädern wie Heiligendamm und Bad Doberan. Und auch wenn es im Herbst und Winter nur noch wenige Hartgesottene in die Fluten
zieht, stehen Besuchern in der Nebensaison doch immer noch die vielen anderen weiteren regionalen Attraktionen, Ausflugsziele und Unterhaltungsangebote
zur Verfügung. So sind etwa die Freizeit-, Vergnügungs- und Tierparks zwischen Oktober und März meist ebenfalls geöffnet aber nicht so überlaufen,
thematische Museen wie z.B. das Ozeaneum Stralsund, das Historisch-Technische Museum Peenemünde oder die unzähligen Schlösser, Burgen, Herren- und
Gutshäuser der Gegend können nach wie vor besichtigt werden. Und auch eine Fahrt mit den historischen und für die Küste so typischen Schmalspurbahnen
wie dem "Rasenden Roland" auf Rügen oder der Bäderbahn "Molli" zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn hat bei geringeren Temperaturen ebenfalls ihren
ganz besonderen Reiz.